Gestern stand spontan der Vorsilvesterlauf auf dem Programm. Total ungeplant, aber da sich einige Runners angekündigt hatten, auch mit von der Partie zu sein, dann doch wohl ein Must-Have, äh Must-Lauf. Der Gruppenzwang war einfach zu hoch.
Punkt 14 Uhr stand ich also da, mit etwas mehr als 130 weiteren Mitstreitern. Die Strecke, ungewöhnlich mit 8,888 km. Die Skiclub Ludwigshafen (Veranstalter) bezeichnet diese Strecke als die Skiclubmeile. Eine wirklich ganz nette Idee, wie ich finde.
Zudem stand mittig im Rennen ein kurzer, knackiger Bergsprint auf den „Monte Scherbelino“ an. So nennen die Ludwigshafener ihren „Michaelsberg“, ein künstlich aufgeschütteter Müllberg. Von daher das Motto des Laufs: Tempolauf, alles was geht, mal gucken wie lange ich durchhalte!
Und so ging es für mich von Anfang an mit einer Pace von etwas mehr als 4 Minuten pro Kilometer dahin. Die Beine fühlten sich echt gut an. Langsam aber sicher glaube ich, auf einem guten Weg Richtung alte Form zu sein.
Nach einer langen Geraden durch den Maudacher Bruch war der „Scherbelino“ dann da: Vielleicht 300, maximal 400 Meter hinauf, oben wenden und zack war die Hälfte der Strecke geschafft. Die Herzfrequenz spätestens ab diesem Punkt am absoluten Anschlag.
Ziel von mir nach dem Berg war es das Tempo irgendwie ins Ziel zu retten. Das schaffte ich auch, nur leider wurde der ein oder andere Läufer fehlgeleitet. So auch eine kleine Gruppe um mich herum. Und schwups wurden aus 8,888 km knapp 10 km.Nun kann man sich fragen, ob ich einfach zu blöd bin um geradeaus zu laufen? Wohl eher nicht, da an der einzigen kleinen Abzweigung ein Streckenposten zu wenig eingeteilt war oder einer der zahlreichen Streckenposten leider nicht am richtigen Streckenpunkt stand. Wie auch immer, schade, aber passiert eben bei kleinen Volksläufen schon mal.
Am Ende kam ich nach 9,9 Kilometer in einer Zeit von 40:40 Minuten ins Ziel. Laut meiner Aufzeichnung wäre ich ohne Fehlleitung wohl mit 36:45 Minuten durchs Ziel gelaufen. Da es aber sowohl Läuferinnen und Läufer gab, die abkürzen konnten, oder wie ich eine extra Runde drehen durften, spielt mein Platz 38, den ich offiziell am Ende belege, eine eher untergeordnete Rolle.
Ich gebe zu, dass mich meine treue Begleiterin Amelie erst einmal beruhigen musste (Bist die Beste!). Das tat sie auf ihre unvergleichliche Art und Weise mit so Sätzen wie „Ist doch nur ein doofer Lauf“, oder „Sehs positiv, für Prag“.
Im Ziel kam dann doch der kleine Stefan Raab bei mir durch, da ich bei Wettkämpfen immer am Limit laufe und danach dann auch ordentlich gelistet sein möchte. Der Ärger legte sich dann aber nach gut 10 Minuten …
Fazit: Guter Tempolauf, die #Road2Prague geht weiter, nächster Angriff beim Silvesterlauf in Schifferstadt!