Circus Kalmit – Die Dompteurin jagt den Tiger den Berg hinauf

Das wichtigste zuerst: Wir haben es tatsächlich geschafft!

Wir sind flott und vor allem heil oben angekommen trotz der original Übersetzung unseres Tandems und des „fetten“ Gangs 😉

Letzten Samstag war es also endlich soweit: Circus Kalmit – Menschen, Tiere und Scharniere.

Dieses Jahr ging es für mich zum ersten Mal mit dem Tandem den Berg hinauf. Für Amelie war es die Premiere der Premiere!

Rückblende: Amelie war 2016 so von dem Event begeistert, dass sie sich kurz danach zu so Aussagen wie: „Da will ich auch mal mitmachen“ oder auch „Lass uns da gemeinsam hochfahren“ hinreißen ließ. FEHLER!

Denn etwa 2 Wochen danach war ein Tandem auf der Rückbank unseres Autos. Alt, verrostet, mit einem Gang!

Heimfahrt von Berlin …

Die Wintermonate haben wir dann genutzt, um unseren Renner herzurichten und wieder flott zu machen!

Mehrmaliges Training am Berg hatten wir uns vorgenommen. Tatsächlich geübt haben wir dann genau 1x, eine Woche vor dem Event auf dem Weinstraßentag.

Weinstraßentag

Egal: Wettkampftag = Generalprobe!

Genau deshalb war Amelie auch am Morgen des Wettkampfes ziemlich nervös. Wir wussten beide nicht so Recht was auf uns zu kam. Klar ist mir die Strecke (6,1 KM), das Profil (416 Höhenmeter) bestens bekannt, doch die große Preisfrage war: Habe ich einen 50 kg schweren Elektromotor auf dem Tandem dabei oder doch einen ebenso schweren Anhänger? 😉

Dazu direkt die Antwort: Die Dompteurin hat alles gegeben, einen wirklich tollen Job gemacht und zudem den Tiger zu einer Höchstleistung gepeitscht. Ein super Elektromotor mit extra starkem Akku!

Früh morgens machten wir uns bereit für den Kampf an der Kalmit. Amelie schlüpfte in ihr Dompteurinnen-Kostüm und ich kleine Presswurst versuchte meinen Bauchansatz unter dem Morphsuit so gut es eben ging zu verstecken.

Danach: SCHMINKEN!

„Mach mich zu Tiger“, so meine Worte! Zu Anfang hatte ich noch leichte Bedenken bezüglich Amelies Schminktechnik … aber seht selbst, das Ergebnis spricht für sich!

Pre-Race-Selfie

Ab ins Auto und bei strömenden Regen in die Pfalz. Oh nein, sollte wirklich Amelies-Debüt beim KKC ins Wasser fallen? Alle Bedenken zum Trotz standen wir gegen 13 Uhr auf dem Parkplatz, Startnummer ran ans Tandem und siehe da auch die Sonne war zum richtigen Zeitpunkt wieder da.

Kurz zum obligatorischen Pre-Race-Foto … Kommentar der Fotografen: „Wie dehäääm!“

KKC 2017 – Startnummer 287

Und dann war es auch schon soweit. Punkt 15 Uhr fiel der Startschuss.

„Einklicken Schatzi“, und zack war mein Elektromotor bereit mit mir die Kalmit zu erstürmen. Es lief erstaunlich gut, vorbei an zahlreichen Zuschauern hinein in die aus meiner Sicht direkt schwierigste Passage – am Walhaus Wilhelm – vorbei.

„Nimm bisschen zurück, ich mach das Ding“, im Wiegetritt ging es mit durchschnittlich 10km/h in die Spitzkehre. Danach war mir und Amelie bewusst, „WIR SCHAFFEN DAS“ und begannen mehr oder minder das Ganze zu genießen.

„Wink, Schatzi, Wink“ 😀

300 Höhenmeter … 400 Höhenmeter … dann plötzlich Ausfall unserer Boom-Box mit der Motivationsmusik.

Was ist da los?

Ausfall des Handys aufgrund der Schweiß-Tropfen, die unvermeidbar drauf fielen? Akku der Boom-Box leer? Keine Ahnung, dann eben ohne Musik.

Stehen bleiben und nach dem Grund suchen = keine Option!

Zu unserer Überraschung holten wir einige Mitstreiter ein und überholten sogar. Der „fette“ Gang machte sich bemerkbar. Fett ist nämlich auch gleich schnell, zumindest wenn die Trittfrequenz stimmte. Und die stimmte, wie ein Schweizer Uhrwerk. Hep, hep, hep, hep …

Augen zu und durch?

In die Spitzkehre hinein. Kurzes flaches Stück, Kräfte sammeln und hinein in die Alp d-Huez-Atmosphäre!

Ringsherum Zuschauer, die Straße nur einen Meter breit, Sägespäne auf der Straße (wie im Zirkuszelt), einfach grandios!

Wir erstürmten die Kalmit in etwas mehr als 36 Minuten. Ein voller Erfolg!

Das offizielle Video zum KKC gibt es hier:

Unser inoffizielles Video gibt es hier:

Zur Bildergalerie, hier entlang:

Fazit von mir: „Mein bisher schönster KKC“

Fazit von Amelie: „Wie ist das Motto von nächstem Jahr?“